Straßenhunde sind geprägt
Am 16.02.2012 ist Lemmy zu uns gezogen. Es war nicht immer leicht. Er hatte und hat immer noch viele Ängste. Vor Mülltonnen, vor Menschen, vorallem Männern und Kindern, vor der Dunkelheit und vor anderen Hunden. Jetzt nach über 900 Tagen merke ich endlich
Endlich kann er sich zu uns legen und döst nicht nur, sondern ist tiefen entspannt und schläft. Er vertraut endlich darauf das wir auf ihn achten und ihm nichts passiert. Endlich kann er uns vertrauen, in Rumänien hat er nur gelernt, dass Menschen ihn schlagen. Natürlich gibt es immer noch Höhen und Tiefen, so ist er immer noch sehr vorsichtig im Umgang mit Kindern. Auch Treffen mit anderen Hunden, die seiner Meinung nach nicht „richtig“ kommunizieren sind immer noch schwierig, aber von Treffen zu Treffen , bekommen wir auch das besser in den Griff. Wir sind sehr glücklich, dass dieser liebenswürdige Hund bei uns ist und uns jeden Tag das Leben versüßt. Durch ihn haben wir die Sprache der Hunde gelernt und uns sehr ausgiebig mit deren Mimik beschäftigt.
immer wieder herzergreifend zu sehen, wenn es hunden gut geht. unser erster hund kam auch aus rumänien. man hatte sie als welpen in einer mülltonne entsorgt. leider hatte sie staupe, die sie zwar überstanden hat, aber sie behielt einen tick (ein zuckendes bein) und hatte knick-füsschen. am anfang konnte sie keine treppen laufen und machte vor lauter angst, ihr geschäft in der wohnung. draußen kamen wir beim spaziergang gerade mal 100m weit. wir mussten ganz viel stehen bleiben, uns hinsetzen und einfach die gegend ansehen. nach und nach fing sie das spielen mit anderen hunden an, fiel aber in den kurven hin, weil die füße vorne nicht mitmachten. aber auch das wurde immer besser, denn durch viel training bauten sich muskeln auf. es war wunderbar, ihr zuzusehen, wie sie anfing, das leben zu genießen. leider war sie nur 2 jahre bei uns. die staupe hatte offensichtlich auch ihre nieren geschädigt und sie starb an nierenversagen. wir waren unendlich traurig, aber ich würde jederzeit wieder einen „kranken“ hund nehmen. ihre nachfolgerin paula ist zwar gesund und kommt aus leipzig, nicht aus rumänien, aber offensichtlich ist auch ihr hintergrund etwas dubios. das hat man am anfang sehr stark gemerkt. nach und nach gibt sich das. und wir haben auch nach ca. 2 jahren festgestellt: jetzt sind wir ein rudel. tolles gefühl! genießt eure zusammengehörigkeit! ich finde, es gibt nichts schöneres!
herzliche grüße
die frau s.
Ich finde auch das gerade diese Hunde sooooo viel geben :-) wir werden uns auf jeden fall immer und immer wieder für einen Hund in Not entscheiden
Herzlichen Glückwunsch fürs Ankommen an Lemmy! ‚Man kommt immer zweimal an!‘ ist der Untertitel meines ersten Buches über den (ehemaligen) Straßenhund Milow, unseren Halunken. Deine Worte liebe Anna erinnern mich sehr an das, was wie damals gemeinsam durchgemacht haben. Und richtig, auch wir haben sehr viel über das feine und ausdrucksstarke Verhalten und die Mimik von Straßenhunde gelernt. Sie haben ihre Sprache uneingeschränkt lernen können und meistens war genau das auch das einzige Garant fürs Überleben unter ihres gleichen! Hier in Deutschland sind viele Hunde aufgrund ihrer Sozialisation auf Menschen und/oder zuchtbedingter Verstümmelungen sehr kommunikationsgestört. Unserer kleinen Luna hat der Milow mit seiner unverfälschten Art unendlich viel geben können. Nur durch ihn konnte sie, die ihre ersten drei Lebensjahre in enem Kellerloch verbrachte, die Sprache ‚Hund‘ überhaupt erst lernen … eine großartige leistung von beiden!
Dir und Deinen leuten, lieber Lemmy, auch weiterhin alles erdenklch Gute
*keep on rockin’*
Severine mit Klein Luna und Milow, dem Halunken
Genauso ging es uns auch – Iggy war auch ziemlich kommunikations gestört als sie ankam, Lemmy musste ihr sooooo viel bei bringen und ich könnte mir keinen besseren Lehrer für sie vorstellen – so direkt – so ehrlich – so wie er halt ist :-)