Ich bin vor ein paar Tagen über diesen Blogartikel von Stefanie vom Blog My Dog Blog gestolpert. Und da ich ein paar weitere Gedanken zu diesem Artikel habe und nicht nur auf Facebook darüber schreiben wollte habe ich mich dazu entschlossen eine Art Antwort-Text zu schreiben und meine Gedanken und Meinungen zu diesem Thema niederzuschreiben, denn schließlich habe ich zwei Hunde, die alles andere als eine gute Kindheit hatten.
Stefanie hat vollkommen recht, wenn sie schreibt, dass man einen Hund einfach Hund sein lassen muss / sollte, aber da gibt es etwas zu bedanken, denn wenn ein Hund eine schlimme Vergangenheit hatte, wenn er gelernt hat, dass es leichter ist nach vorne zu gehen, als zu flüchten, wenn er gelernt hat, dass Menschen einen Schlagen oder versuchen zu töten, dann ist dieser Hund eben einfach nicht nur ein Hund – dann ist er ein Hund mit einer (schlimmen) Vergangenheit.
Ich bin auch absolut ihrer Meinung, dass es sich leider in letzter Zeit häuft und das „Retten“ eines Hundes zur Mode gehört. Der Tierschutzhund scheint (in manchen Kreisen und Köpfen) die Gucci Tasche und den Bulgari Schal abgelöst zu haben. Leider.
Ich würde nie auf die Idee kommen jemanden zu „verachten“, weil er sich für einen Hund vom Züchter oder für einen Ups-Wurf entschieden hat. Das ist jedem seine eigene Entscheidung und das sollte sie auch bleiben. Diese Entscheidung sollte nicht von irgendwem anders als von den zukünftigen Hundebesitzern geklärt werden und zwar ohne, dass man Angst haben muss, aus der (Hundehalter-)Gesellschaft ausgegrenzt zu werden, weil man sich eben für einen Hund entschieden hat, der nicht aus dem Tierschutz stammt.
Wie gesagt da stimme ich dem Artikel komplett zu.
Ein Tierschutzhund muss nicht dankbar sein (wie Stefanie auch in ihrem Artikel klarstellt) und in seinem neuen Zuhause ankommen und erstmal vor jedem auf die Knie fallen und seine Dankbarkeit zeigen. Er wird seine Ruhe wollen und vielleicht auch gar nicht angefasst werden wollen, deshalb rollen sich mir auch gerne mal die Fußnägel hoch, wenn ich Bildern sehe, wie Neu-Hundebesitzer ihren Hund aus dem Transporter in Empfang nehmen und ihn auf den Arm nehmen und erstmal gar nicht mehr loslassen.
Meine Ergänzungen zu dem Artikel
Aber wie schon oben geschrieben, kann es sein, dass ein Hund mit schlimmer „Kindheit“ eben kein normaler Hund ist und dem sollte man sich dann – wenn man sich so einen Hund holt – eben genauso bewusst sein. Dieser Hund kann anders auf Dinge reagieren, vielleicht weil er sie einfach nicht kennt, weil er in einem Verschlag mit einer Größe von 1 Meter auf 1 Meter aufgewachsen ist, vielleicht weil er eben nie einen Umweltkontakt hatte. Vielleicht hat er Angst vor Dingen – Menschen – anderen Hunden – Situationen. Und diese Angst sollte man nicht runterspielen – ABER auch nicht hochpushen – man sollte sie ernst nehmen und wahrnehmen und dem Hund helfen damit klar zu kommen. Es gibt aber auch Hunde, die mit gewissen Situationen vielleicht nie klar kommen werden und dem sollte man sich genauso bewusst sein, wenn man sich für einen Hund entscheidet. Und ganz ehrlich dazu muss der Hund nicht aus dem Tierschutz sein.
Als ich klein war hatten wir eine Hündin vom Züchter. Mein Vater hatte den Züchter super genau unter die Lupe genommen und alles schien perfekt und doch zeigte dieser Hund gewisse Ängste. Wie sich Jahre später im Gespräch mit ehemaligen Freunden des Züchters herausstellte hatte dieser die Welpen regelmäßig geschlagen. Und ja, solche Situationen können auch einem Hund im Gedächtnis bleiben, auch wenn man Hunde so gern für ihr Leben im Hier und Jetzt beneidet.
Und ja, ich stehe dazu, dass ich zwei Hunde aus dem Tierschutz habe und ja, ich rede auch mit anderen darüber – ABER – ich binde es keinem auf die Nase oder lasse es ganz „zufällig“ in einem Gespräch fallen, denn zu erst einmal habe ich Hunde. Punkt aus. Woher die stammen kann dann vielleicht in tiefer gehenden Gesprächen von Bedeutung sein, wenn es zum Beispiel darum geht, wieso Lemmy wenn er eine Schaufel sieht sofort in Angriffsstellung über geht oder wenn mal wieder ein Elternteil sein Kind zu uns zu uns schickt mit dem O-Ton „Auch schau, da sind doch Hunde geh doch mal spielen.“
Dann erkläre ich, dass sie das eben nicht wollen und auch nicht wollen müssen, sollte ich dann auf Unverständnis stoßen, dann erkläre ich weiter und dann fällt eben auch ihre Herkunft gerne mal ins Gewicht. Denn wenn dieser Elternteil realisiert, dass mein Hund eben einfach Panik vor Kindern hat und zwar nicht einfach so vor Kindern, sondern weil er sie nicht komplett einschätzen kann, dann kommt oftmals (eine Art von) Verständnis auf.
Wie oft wurde mir doch früher geraten Lemmys Ängste einfach zu ignorieren, bis ich dann an den perfekten Trainer für mich und die Hunde gekommen bin. Dieser hat mir wirklich in einigen Dingen die Augen geöffnet. Es geht nämlich nicht darum, die Ängste zu ignorieren, sondern sie zu verstehen. Denn erst dann, wenn man versucht seinen Hund und die Handlungen zu verstehen, kann man wirklich an dem Problem arbeiten und ihm auch gezielt helfen.
Der einzige Teil am Artikel, der mir wirklich aufstößt ist folgender:
Auch Vierbeiner, die einen schwierigen Start ins Leben hatten, haben die gleichen Rechte UND Pflichten, wie alle anderen Hunde. Mir tut es wahnsinnig Leid, wenn einem Hund in seinem bisherigen Leben übel mitgespielt wurde. Trotzdem gibt es ihm nicht das Recht, seine Menschen oder meinen Hund zu terrorisieren.
Der stößt mir aus dem Grund auf, weil ich nicht genau weiß, was die Autorin darunter versteht, wenn ein Hund ihren Hund oder seine Menschen terrorisiert. Denn wenn darunter einfaches anbellen in bestimmten Situationen verstanden wird oder das Hund X Hund Y anknurrt, weil ihm die Situation nicht gefällt, dann muss ich eindeutig widersprechen.
Ich selber als Halter von zwei „speziellen“ Hunden kann zwar nur für mich sprechen – wie ich es auch immer hier auf dem Blog tue – aber dazu muss ich jetzt mal folgendes los werden. Ich als Hundehalter weiß wie mein Hund zum Beispiel auf andere Hunde reagiert und da ich natürlich niemanden (auch keine anderen Hunde) einschränken oder stören möchte gehe ich schon sehr vorausschauend Gassi und versuche so wenig Konfliktmöglichkeiten wie möglich zu schaffen. Aber es gibt nun mal Situationen auf die man keinen Einfluss hat – man sich zum Beispiel einfach nicht in dem Abstand aus dem Weg gehen kann, den der eigene Hund braucht oder der fremde Hund einfach auf einen zugerannt kommt. Und für mich persönlich ist es wichtig, dass mein Hund sich meldet, wenn ihm eine Situation nicht passt – warum habe ich hier, hier und hier schon einmal erklärt.
Sollte das also als „terrorisieren“ verstanden werden, dann muss ich dem ganz deutlich widersprechen. Da ich das aber nicht weiß, ist es wie gesagt der Teil im Text, der mir aufstößt, weil ich ihn eben nicht richtig verstehe oder deuten kann.
Mein Fazit
Ein Hund verdient es wirklich nicht einen Stempel aufgesetzt zu bekommen, aber er verdient es, dass man versucht ihn zu verstehen und eben auch, dass man seine Ängste ernst nimmt. Was mir ebenfalls noch sehr wichtig ist zu erwähnt ist, dass jeder Hund ein Problemhund sein kann und zwar egal woher er kommt. Da kann der Tierschutzhund der beste (im Sinne von perfekt erzogen und umgänglich) Hund sein und der Hund vom Züchter total ’ne Macke haben und genau anders herum auch.
Was doch das wichtigste ist, dass wir uns als Hundehalter gegenseitig akzeptieren und nicht versuchen uns das Leben gegenseitig schwerer zu machen. Wenn man also sieht, dass der andere Hundehalter mit seinem Hund schon halb auf der Wiese steht, dann vielleicht einfach seinen Hund nicht dahin rennen lassen. Und wenn man weiß, dass der eigene Hund nicht auf andere Hunde steht, dann eben auch dort Rücksicht auf andere nehmen und vielleicht sich nicht mitten auf die Hundewiese stellen und von sich geben, dass der eigene Hund eben eine schwere Kindheit hatte. Kein Hund sollte als Accessoire gesehen werden und kein Hund sollte gerettet werden, weil man sich damit vor anderen Leuten aufspielen kann, sondern man sollte einem Hund ein Zuhause geben, weil man es möchte und zwar egal für was für einen Hund (Tierschutzhund, Hund vom Züchter, „Listenhund“ (wie ich dieses Wort hasse)) man sich entscheidet.
Hallo Anna, einen super Artikel hast du da geschrieben, der vielen Hundehaltern aus der Seele sprechen wird. Ich selbst habe zwei Hunde, die nicht aus dem Tierschutz stammen. Beide sind seit Welpenalter bei mir, aber siehe da, eine von beiden ist ein Sensibelchen mit vielen Ängsten und Unsicherheiten. Ich werde deshalb sogar gefragt, ob ich sie aus zweiter Hand hätte. Wir (Hundetrainer/in und ich) wissen nicht wirklich, woher diese Unsicherheiten kommen, aber sie sind eben da und wir gehen sie gemeinsam an. Ich bin seit einiger Zeit aktiv im Tierschutz und weiß daher genau, von welcher Art „beschissener Kindheit“ du schreibst und was viele Tierschutzhunde erleben mussten. Für mich ist es auch kein so genannter Trend, das neuerdings viel mehr Hunde aus dem Tierschutz kommen. Ich denke, es ist einfach Teil der aktuellen Entwicklung der Gesellschaft. Das fängt bei der veganen/vegetarischen/bewussteren Ernährung an, geht über nachhaltige Lebensweise bis hin zum Tierschutz. Warum sollte man das verteufeln? Klar übernehmen sich damit viele Hundehalter. Das haben sie aber schon immer getan, nur eben in anderer Form (Arbeitshunde wie Dobermann und Rotti, Jagdhunde als Wohnungshund, Herdenschutzhunde etc etc.). Viele Hunde bringen Bedürfnisse oder „Probleme“ mitsich, die vorher möglicherweise falsch eingeschätzt wurden. Natürlich kann und darf das keine Ausrede sein, so wie es Stefanie auch schreibt. Ich jedenfalls finde es großartig, dass das Bewusstsein für den Auslandstierschutz wächst, auch wenn es Schattenseiten mitsich bringt. Diese Schattenseiten gibt es aber auch bei Züchtern. Das waren einfach mal ein paar meiner Gedanken zu deinem bzw. zu beiden Artikeln :-)
Ganz liebe Grüße,
Nora, Penny und Minou
Liebe Anna,
vielen Dank für diesen schönen Artikel – dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
Mich irritierte der gleiche Satz, aus dem gleichen Grund.
Ich habe und hatte alles: Hund aus deutschem Tierheim, Hund übernommen vom Tierarzt, weil er dem Vorbesitzer zu krank war, Hund vom Züchter und gleich noch mal Hund vom Züchter mit glücklicher Kindheit, aber eben nicht bei mir (Luna) und Hund aus dem Auslandstierschutz (Enki).
Der problematischste Hund bei uns ist Luna. Und bei ihr lobe ich zum Beispiel, wenn sie einen Menschen verbellt. Warum? Weil sie nicht gleich gebissen hat. Wer bellt, gibt dem Gegenüber die Zeit Abstand zu gewinnen und sagt mir, dass ich diese Situation schnell auflösen sollte. Im Gegensatz zu gleich beißen ist das Bellen eine Form der Kommunikation. Das mag für Außenstehende merkwürdig wirken, denn sie wissen nicht, wie weit unser Weg bis zu diesem Punkt schon war. Und daher kann das schnell so wirken, als würde ich meinen Hund dafür loben, dass er einen Menschen terrorisiert.
Worauf will ich hinaus? Wir kennen in der Regel weder die Geschichte noch die Beweggründe unseres Gegenübers, sind jedoch äußerst schnell mit einem Urteil dabei.
Daher schätze ich deinen Blog so sehr, der für mich immer wieder in seiner Gesamtheit ein Plädoyer für Toleranz ist.
Mein Auslandtierschutzhund ist übrigens eine Paradebeispiel für happy-go-lucky. Aber auch das ist in der Quintessenz einfach er und hat nichts mit seiner Herkunft zu tun.
Herzliche Grüße
Stephie mit Enki und Luna
Echt ein interessanter Gedankeneinblick und danke für den Bloghinweis!
Liebe Grüße
Julia
Ich habe ja selber einen Hund vom Züchter und kann daher den ersten Artikel echt verstehen. Allerdings ziehe ich auch echt den Hut vor Leuten, die sich für einen Hund aus dem Tierschutz entschieden haben. Allerdings finde ich es eben auch in letzter Zeit sehr häufig so, dass immer mehr Leute sich anstatt mit ihrem Namen vorstellen, sagen, dass sie einen Hund aus dem Tierschutz haben *jetzt mal überspitzt dargestellt*.
Hallo Anna, danke für den spannenden Austausch – ein schöner Artikel! Kann ich alles gut nachvollziehen, was du schreibst! Da sich manche Leser an meiner Aussage „Trotzdem gibt es ihm nicht das Recht, seine Menschen oder meinen Hund zu terrorisieren“ stören, hier eine kurze Erklärung: Erstmal gebe ich für besagtes Verhalten generell nicht den beteiligten Hunden „die Schuld“, das kann ich schon klar differenzieren. Mit „terrorisieren“ meine ich auch kein knurren, bellen etc. (aus welchen Gründen auch immer). Ich meine damit ganz konkret wenn ein anderer Hund meinen Rüden extrem bedrängt, den Kopf auflegt, dazu noch mit dem Brustkorb drückt, „aufjuckelt“ und meinen Hund (der mit Bürste und leichtem Grummeln immer wieder versucht sich aus der Situation zu schleichen) einfach nicht gehen lässt, beim kleinsten Ausweichschritt meines Hundes das Ganze wiederholt und dabei nicht ansatzweise auf seinen Besitzer reagiert und dessen Eingreifen ständig ausweicht um direkt meinen Hund weiter zu nerven, finde ich das schon einen ganz schönen Terror ;-) Ein weiteres Beispiel war eine Hündin, die Henry bei jedem Treffen permanent in die Lefzen gebissen und daran gezogen hat, bis er jaulte. Henry hat gegrummelt und seinen Kopf höchstmöglich gehalten und versucht wegzutraben. Die Hündin immer weiter hinterher, ihr Besitzer „die will doch nur spielen“ und als ich schließlich meinte er soll sie jetzt bitte mal zurückholen, schnappt sie direkt nach seiner Hand … Wenn ich merke, dass Henry mit einer Situation überfordert ist, helfe ich ihm da raus, bevor ihm der Kragen platzt. Das kann nur manchmal echt nervig sein, wenn der andere Hund immer weitermacht und dessen Herrchen gar nicht eingreift – wahrscheinlich aus Angst um seine Hand ;-) Auch wenn ich generell ein echt entspanntes Frauchen bin, hatte ich in diesen Situationen schon einen leichten „Terrorverdacht“ – aber mit diesem Wort muss man heutzutage ja vorsichtig sein. Ganz liebe Grüße!
Hallo Steffi, das von dir beschriebene Verhalten ist definitiv eine Art Terror, da geb ich dir Recht :-D Für mich ist das allerdings ein typischen asoziales Hundeverhalten, wie man es fast auf jeder Hundewiese erleben muss. Mit einer schlechten Kindheit hat das für mich nichts zu tun. Für mich ist das schlichte Unfähigkeit des Halters. Zudem hab ich selbst festgestellt, dass die meisten Hunde aus dem Tierschutz ein besseres Sozialverhalten ggü. Artgenossen zeigen als die meisten Hunde vom Züchter, da diese das Leben im Rudel genau kennen. In den Sheltern leben teilweise 20 – 30 Hunde in einem Zwinger (wenn man es noch Zwinger nennen kann).
Danke Ihr alle die sich für den Tierschutz einsetzen. Ich habe immer wieder Hunde aus der Zucht gekauft von den Haltern die überfordert waren übernommen. Die Leute haben Vorstellungen wie der Hund sein soll, aber nehmen sich nicht die Zeit auf einen Hundeplatz oder in eine Hundeschule zu gehen und irgendwann ist keine Lust keine Kraft und kein Elan mehr da und der Hund wenn er Glück hat wird dann abgegeben, wenn es blöd läuft wird er ausgesetzt. Letztendlich braucht jeder Hund eine lebenslange Erziehung und Kontakt zu Artgenossen. Liebe, Lob und Zuwendung gepaart mit Konsequenz ist und bleibt das Zaubermittel. Leider wird dann auch oft über den Tierschutz ein Hund angeschafft und nimmt sich keine Zeit für Spazierie und Erziehung und lässt es dann laufen und alles manifestiert sich und prägt sich ein. Dann wird nicht mehr unterschieden der Versager ist das Tier und muss gehen. Die die das Tier sich angeschafft haben vergessen dann völlig dass es um ein Lebewesen geht und nicht um einen alten ausgedienten Schrank oder alte durchgelegene Matratze die auf den Müll gehört. Ich erinnere hier in aller Deutlichkeit dass ein Hund eine Katze ein Pferd die Nutztiere wie Rinder Schweine Ziegen Schafe sich genauso von ihrer Angst und Freude leiten lassen wie wir Menschen und das eine Tier geht so mit der Vergangenheit um und ein anderes wieder ganz anders. Ich habe seit 1991 Hunde aus dem Tierschutz und immer mehrere und auch ständig Pflegestellehunde etc. Ich lebe zur Zeit mit 8 Hunden und jeder wundert sich wie das funktioniert und klappt. Davon ist die feste Riege ständig da und immer ein kommen und gehen von Pflegestelletiere. Ich lade jeden gerne ein um uns zu besuchen und zu schauen. Ich kann nur sagen meine Erfahrung ist dass ehemalige Streuner und vor allem die, die aus den Tötungsstationen kommen besser sozialisiert sind als die reinsassigen Zuchthunde. Eine Streuner ist ein Tausendsassa und sehr anpassungsfähig und willig und will nur eins und das ist seinem Herrn/Fraule gefallen. Ein reinrassiger aus der Zucht kann das was in ihm von seiner Rasse her angelegt ist gut , aber das war es dann auch schon. Für mich sind Abgabetier die vom Züchter kommen die großen Verlierer und somit verurteile ich auch Züchter die an jeden Interessenten die kleinen Wauwaus verkaufen. Unterm Strich geht es nämlich bei einem Züchter immer darum die Welpen die geschlüpft sind an den Mann/Frau/Familie zu bringen. Ich habe vor 25 Jahren mein Leben dem Tierschutz verschrieben denn wir sind alle in einer großen Schuld der Tierwelt gegenüber. Euch alles Gute da draußen und bleibt dran und gebt nicht auf wenn es mal schwieriger wird.
Skadi ist auf Grund ihrer Vergangenheit auch kein einfacher Hund. Tatsächlich muss ich es kaum jemanden erzählen, dank unermüdlichem und täglichem Training merkt es heute kaum jemand mehr. Denn auch wenn sie aus dem TS kommt, ist sie ein Hund wie jeder andere. Und so soll sie sich nach Möglichkeit auch benehmen. Gut erzogen und rücksichtsvoll. Im Gegenzug schütze ich sie vor den Dingen, vor denen sie Angst hat nach bestem Wissen und Gewissen.
Allerdings, und dass muss ich gestehen, hat Skadi in der Vergangenheit schon mal einen Menschen sehr sehr schlimm verbellt. Da habe ich auch die „armer Hund“-Karte ausgespielt um ihr Verhalten zu erklären. Tatsächlich zog die Masche und der Herr hatte Mitleid mit Skadi und konnte ihr Verhalten nachvollziehen :D Aber da dies nur aus der Not heraus passiert ist und kein Trainingsersatz darstellt, fühle ich mich nicht schlecht deswegen. Ein bisschen schmunzeln musste ich seinerzeit trotzdem.
Liebste Grüße
Dani mit Inuki und Skadi
Ich finde den block sehr gut und lehrreich hilft mir sehr gute entscheidungen zu treffen oder zu bestärken das ich gut entschieden habe bei meiner 2 jährigen hündin und jetzt auch bei meiner 5 monaten jungen hündin beide sind aus dem ts die grosse vom tierheim baden die kleine aus romänien. Zwei so unterschiedliche hunde sind eine herausforderung und ich selbst lerne jeden tag dazu und hab freude wenn das training an dem wir arbeiten klappt und mit etwas neuem beginnen können. Finde auch das es egal ist von wo sich jemand einen hund nimmt ist jedem selber überlassen und muss jeder für sich selbst entscheiden. Hauptsache dem hund gehts gut und bekommt was er braucht – nähmlich erziehung, zeit und streicheleinheiten.
Liebe Anna,
das ist ein wirklich schöner Artikel! Für mich macht es keinen Unterschied ob ein Hund vom Tierschutz oder von einem seriösen Züchter kommt. Dennoch stand für uns von Anfang an fest, dass wir keinen Welpen möchten, sondern einen etwas älteren Hund. Bei uns ist es dann der damals 2jährige Boerne aus Rumänien geworden, der in NRW, bei einem Pflegefrauchen wohnte. Nach jetzt 3,5 Jahren ist er ein FAST „normaler“ Hund. Was auch immer normal ist;-)! Er hat Ängste, die wir kennen. Das geht schon los, wenn auf der Straße ein Auto auf der falschen Seite parkt, dann will er einen möglichst großen Bogen um das unbekannte Objekt machen. Wir nehmen auch wirklich sehr viel Rücksicht auf ihn – in allen Möglichen Situationen. Aber es gibt auch Momente, da sage ich ganz klar: Da muss der Hund jetzt durch!
Da wir ihn aktuell ungern in eine Hundepension geben möchten, wenn wir in Urlaub sind, planen wir unsere Reisen so, dass er mitfahren kann. Und dann kann es auch schonmal sein, dass er eben mit in eine größere Stadt muss. Das findet er überhaupt nicht klasse, aber da muss er dann halt durch. Natürlich machen wir mit ihm keine Städtetripps, aber als wir z.B. mit ihm in England & Schottland waren, haben wir mal für 2 Stunden in Cambridge und zwei weiteren größeren Städten angehalten. Dafür waren wir die restlichen 3 Wochen fast ausschließlich in der Natur unterwegs.
Sind wir Zuhause darf er natürlich immer auf seinem Kissen liegen, wenn wir in die nächste Stadt fahren, aber im Urlaub, muss es dann auch schonmal sein. :-)
Ansonsten muss man sich aber vorher darauf einstellen, dass jeder Hund irgendwelche Ängste haben kann, auf die man Rücksicht nehmen muss und die man vielleicht auch nicht einfach „wegtrainieren“ kann.
Liebe Grüße
Steffi mit Boerne