Weihnachten mit Hund

Weihnachten mit Hund, dass kann schon rosa rot romantisch sein, dass kann aber auch in Stress für alle Seiten ausarten.

Weihnachten, das Fest der Familie. Also wirklich DAS Fest der Familie. Ich glaube zu keinem Zeitpunkt im Jahr wird so viel Wert auf Familie gelegt, wie zu diesem Zeitpunkt. Es wird gegessen und gekocht und noch mehr gegessen und noch mehr gekocht. Doch wie ist das, wenn der eigene Hund oder die eigenen Hunden eigentlich nicht so auf Fremde oder generell Personen in der Wohnung oder im Haus stehen?
Wir feiern – also mein Freund, die Pappnasen und ich – dieses Fest dieses Jahr ganz entspannt und so, dass es für jeden angenehm ist. Wie wir das machen und das wir auch schon nicht so schöne Weihnachten hatten, das möchte ich dir heute erzählen.

Um eins gleich vorneweg klarzustellen: Wir verkriechen uns keinesfalls oder schotten uns ab, dass habe ich nämlich schon mal hier gelesen, dass ich ja mein soziales Leben komplett einstellen würde wegen den Hunden und da kann ich gleich sagen: NEIN. Wir feiern einfach so, dass es für alles angenehm ist. Da kommt es wohl schon mal zugute, dass weder ich noch mein Freund, die Partytiere des Jahrzehnts sind und wir mit einem gemütlichen Weihnachten und auch mit einem gemütlichen Silvester komplett zufrieden sind.
Wenn man einen Partner hat, stellt sich irgendwann die Frage, wo feiert man Weihnachten. Bei seiner Familie, bei meiner oder feiert man allein oder oder oder. Wir haben uns seit zwei Jahren dazu entschieden, wir feiern daheim. Wir, also unsere kleine Familie und wir laden auch ein paar Personen ein, aber nur die Personen, die wir an so einem schönen Tag auch wirklich bei uns haben wollen. Letztes Jahr kamen zum Essen dann noch die Mutter und der Bruder von meinem Freund und es war toll.

Weihnachten 2012 – Stress pur

Die ersten Weihnachtsfeste sind wir immer erst zu meiner Familie und dann zu seiner, doch wir haben festgestellt, dass das nicht nur für uns zu viel Stress ist sondern auch für die Hunde. Weihnachten 2012 war generell für uns das erste gemeinsame Weihnachten und es war auch noch gleich das erste Weihnachten mit Hunden. Iggy war erst einen Tag bei uns und da das alles ziemlich spontan war (also die Aufnahme von Iggy) mussten wir zumindest kurz bei meinem Vater vorbeischauen, dort waren wir nämlich zum Essen eingeladen. Also ging es um circa 17:30 Uhr ab zu meinem Vater. Beide Hunde im Gepäck und wir noch ziemlich unsicher, wie Iggy sich denn so verhalten würde.
Um eins klarzustellen: Ich würde jetzt nie wieder so handeln. Nie wieder würde ich einem Hund einen Tag nach seinem Einzug bei uns so etwas zumuten. Bei meinem Vater waren nicht viele Menschen, aber eben doch ein paar. Iggy hat das alles super gemeistert und fand das auch toll und trotzdem würde ich jetzt einfach das Essen absagen und ja hier würde ich den Hund über das Essen mit der Familie stellen.

Da Lemmy noch nie gut mit Menschen konnte und schon gar nicht mit einigen, die sich mit Hunden und deren Sprache nicht auskennen durfte er sich in meinem alten Zimmer zurückziehen. Wir saßen also unten im Erdgeschoss und er oben. Ihm ging es dort gut, aber weder mir noch meinem Freund gefiel die Situation. Ich glaube in diesem Moment ist uns sehr klar geworden, dass von nun an es uns zu Weihnachten nur noch zusammen gibt und zwar nicht zusammen als Paar, sondern auch zusammen mit den Hunden. So kam es, dass wir ziemlich schnell gegessen haben – was eine unglaublich dumme Idee an Weihnachten oder generell bei großen Dinners ist, denn einem ist danach IMMER schlecht – aber wir wollten wieder zu Lemmy. Nach dem Essen haben wir uns verabschiedet und sind dann zur Familie von meinem Freund. Es war ca. 19:30 Uhr zu diesem Zeitpunkt und nachdem die Hunde ziemlich platt waren ging es dann auch schon bald in unser Zimmer (zu diesem Zeitpunkt hatte nur ich allein eine Wohnung in Augsburg und mein Freund wohnte noch bei seiner Mutter in einem Zimmer).

weihnachten mit schwierigem Hund

Weihnachten 2013 & 2014 – Ein bisschen was gelernt

Ein Jahr später und schon einige Wochen vor Weihnachten stellte sich die Frage – wo feiern wir und wie feiern wir? Wir beschlossen meinen Vater erst am 25. zu besuchen und bei meinem Freund mit seiner Mutter und seinem Bruder zu feiern. Dieses Weihnachten war schon deutlich entspannter, aber es war eben nicht bei uns daheim. Seit mittlerweile 6 Monaten hatten wir nämlich eine gemeinsame Wohnung in Augsburg und wenn man Weihnachten nicht daheim feiert, dann bedeutet das auch eine Menge Organisation um auch ja alles (Geschenke, Gepäck und Co) mitzunehmen und auch ja nichts zu vergessen. Weihnachten 14 verbrachten wir ebenfalls zuerst bei der Mutter von meinem Freund und später ging es dann noch (ohne die Hunde) zu meinem Vater. Aber auch hier merkten wir schnell wieder, es ist einfach kein Weihnachten, wenn man es nicht mit unserer Familie verbringt. Um das Ganze ein bisschen besser verstehen zu können, muss man dazu wissen, dass das Verhältnis von mir und meinem Vater nicht das Beste ist. Ich vertrete die Meinung, dass es ruhig ok ist, wenn man sich von (einem Teil) seiner Familie abwendet. Oftmals hört oder liest man ja Familie über alles und der Familie muss man alles verzeihen, dass sehe ich persönlich nicht so und ich bin sehr froh über meine eigene kleine Familie.

weihnachten mit schwierigem Hund

Weihnachten 2015 – Endlich so wie Weihnachten sein soll

Weihnachten 2015. Seit über 9 Monaten wohnten wir zu diesem Zeitpunkt in unserer eigenen Wohnung und ich war sehr froh, als von meinem Freund die Idee kam, wir könnten ja bei uns feiern. Endlich ein Weihnachten daheim. Endlich ein Weihnachten zusammen und ohne Stress – ok den Kochstress gab es schon irgendwie – aber ohne ständiges Autofahren und das ist wirklich viel wert. Besonders gefreut hat mich, dass wir dieses Jahr Gastgeber für die Mutter von meinem Freund und seinen Bruder sein durfte und es war einfach perfekt. Genauso wie ich mir Weihnachten vorstelle. Lemmy konnte sich ins Schlafzimmer zurück ziehen und Iggy konnte ausgiebig mit Tobis Bruder – den sie vergöttert – kuscheln. Endlich wieder ein Weihnachten an dem ich durchatmen konnte und die Hunde auch wirklich glücklich waren und ich glaube, es hat sich eine Tradition entwickelt.

weihnachten mit schwierigem Hund

Weihnachten 2016 – Und wie läuft es dieses Jahr ab?

Ich liebe Traditionen und wenn ich selber dabei bin eine zu schaffen, dann freut es mich sehr, wenn man an dieser festhält. Daher war ich super froh, als auch für dieses Jahr unsere zwei Gäste von Weihnachten 2015 wieder zusagten. Dieses Jahr wird es wieder so ablaufen, dass ich in der Früh mit den Hunden einen Morgenspaziergang machen werde, dann geht es für mich einkaufen und sobald ich wieder daheim bin wird geschnippelt. Bei uns gibt es dieses Jahr nämlich wieder Fondue mit verschiedenen selbstgemachten Soßen und einem noch geheimen – weil ich mich noch nicht entscheiden konnte (psssst) – Dessert. Am Vormittag so gegen 11 Uhr geht es dann auf zu einer großen Weihnachtsrunde. Da wir unsere Gäste auf 18 Uhr zu uns bestellt haben, werde ich davor nochmal eine große Runde gehen, damit die Hunde schon ein bisschen platt sind. Dann wir gemeinsam gegessen und da wir keinen richtigen Tisch haben, sondern nur einen Couchtisch hat das Ganze immer ein bisschen Camping-Feeling, aber ich liebe es. Und wenn dann sich alle die Bäuche halten ja dann wird einfach die Zeit genossen und geredet.
Wie Du siehst, ich freue mich einfach darauf und vielleicht schaffe ich es ja auch ein paar Bilder zu machen und dir unser „Camping“-Weihnachten zu zeigen ;-)

weihnachten mit schwierigem Hund

Meine Tipps für Weihnachten mit Hund

Mach Dir keinen Stress! Das ist für mich persönlich der wichtigste Tipp gewesen und es hat wirklich ein paar Jahre gebraucht bis ich ihn verinnerlicht hatte. Werde dir oder werdet euch dann klar, wie wollt IHR / willst DU Weihnachten feiern. Denk nicht daran wen man jetzt vielleicht verärgern könnte oder wer sich auf die Füße getrappt fühlen könnte, sondern denk einfach mal an Dich. Willst Du mit deinem Hund gemeinsam feiern, oder ist es für Dich ok den Hund an Weihnachten ein paar Stunden allein zu lassen. Das alles ist ja eine rein persönliche Entscheidung. Aber der Trick daran ist, dass, wenn man so feiert, wie man es selber wirklich möchte, dann kann man Weihnachten auch richtig genießen.

Solltest du dich entschließen gemeinsam mit deinem Hund zu feiern, dann schau unbedingt das der Hund Rückzugsmöglichkeiten hat. Denn meist wird es an Weihnachten doch ein bisschen stressiger und da zieht sich dann auch der geduldigste Hund gerne mal zurück, streckt die Beine in die Luft und lässt die Zweibeiner verrückt werkeln.
Wenn du so verhaltensoriginelle Hunde hast wie ich, dann scheue auch nicht zum Beispiel, wenn du Besuch eingeladen hast, deinem Hund einen Maulkorb aufzuziehen. Was oftmals auch noch hilft und die Situation entspannt ist, wenn dem Besuch ein paar Verhaltensregeln erklärt werden. Meinem Besuch sage ich zum Beispiel, dass die Tür zum Schlafzimmer zwar offen ist (das Kindergitter davor ist zu), dass das aber nicht bedeutet, dass man dort seinen Kopf reinstrecken muss. Das Schlafzimmer ist Lemmys Rückzugszone und das gilt es zu respektieren. Ebenfalls erkläre ich meinem Besuch, dass wenn Lemmy oder Iggy bellen sollten, dass man das bitte einfach ignoriert und sie nicht anschauen oder ansprechen sollte. Das nimmt schnell den Druck aus solchen Momenten und die eingeladenen Personen wissen wie sie sich verhalten können und es zeigt auch, dass ihr solche Situationen händeln könnt.

In diesem Sinne wünsche ich Dir wunderschöne Weihnachten.
Natürlich würde es mich auch unglaublich interessieren:
„Wie feierst Du / Ihr denn Weihnachten?“
Ich freue mich sehr von Dir zu lesen.

weihnachten mit schwierigem Hund

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So feiert Buddy und seine Familie Weihnachten.

Weihnachten mit pupsenden Hunden und fehlenden Geschenken

Wenn Du eine weihnachtliche Geschichte lesen möchtest, dann bist du hier übrigens richtig. Iggy’s kleines Weihnachtswunder aus ihrer Sicht.

Du suchst noch Last Minute Geschenke? Dann schau doch mal bei meinem Last Minute Gift Guide für Hunde und Hundehalter vorbei.

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About Anna

Ich bin ein kreativer Chaot, liebe das Schreiben, aber noch mehr die gemeinsame Zeit mit meinen Hunden. Da meine beiden Hunden alles andere als leicht sind - jeder auf seine ganz persönliche Art - wollte ich mit Canistecture einen Ort schaffen an dem ich alle Seiten des Hundehalterlebens zeige. Die Schönen, genauso wie die weniger schönen. Genau diesen Ort habe ich mit Canistecture geschaffen.

3 comments / Add your comment below

  1. Hachja, Weihnachten, das ist so eine Sache, auch bei uns. Und dabei ist hier eigentlich alles easy – sowohl mit den Hunden als auch der Fahrerei. Ich habe zwei Geschwister die 2 und 3 Kinder haben. Im kleinen Kreis sind wir also schon 13 Personen – plus 2 Hunde und evtl noch des Gatten Mutter mit Mann – das sprengt beinahe jedes Wohnzimmer. Heiligabend feiern wir immer mit meinen Eltern in wechselnder Geschwister-Besetzung aber immer mit Fondue. Am 1. Weihnachtstag gibt es mittags Gans bei meinen Eltern – auch hier in wechselnder Geschwister-Besetzung. Am 2. Feiertag dann mittags Ente bei Schwiegermutter. Traditionen wollen ja gepflegt werden ;-) Es ist also schon immer eine Esserei und auch ziemlich anstrengend, 3 Tage hintereinander Action. Wir sind nämlich auch alles andere als Partylöwen und nach einem Tag Besuch erhole ich mich gern 2 Tage ;-)
    2010 haben wir dann meine Eltern gefragt, ob sie mit uns in die Normandie fahren über Weihnachten und Silvester. Und letztes Jahr waren sie auch wieder dabei. Herrlich und alles völlig stressfrei. Schwutter war nicht so begeistert, daher haben wir dieses Jahr Rücksicht genommen und fahren erst am 2. Feiertag :D Und auch noch ganz alleine. Über die Weihnachtsfeiertage Meer haben ist schon klasse und in der Normandie ist nicht mal im Sommer viel los, geschweige denn an Weihnachten. Das wird toll und kann ich jedem mit schwierigem Hund nur empfehlen.
    Liebe Grüße
    Susanne und die Jungs

  2. Wir haben nun ja seit diesem Jahr drei Hunde und bisher hatten wir Weihnachten 2014 bei meiner Mutter inkl. Hunden und im kleinen Kreis von 6 Personen. 2015 dann Weihnachten mit den Eltern meiner Frau und meiner Mutter bei uns zu Hause. Dieses Jahr haben wir uns ein Ferienhaus in der Nähe meines Vaters gebucht und werden spontan zwischen ihm, meiner Mutter (und Opa) und meinem Bruder mit Familie pendeln. Alle versammeln sich im selben Ort an verschiedenen Tagen und Häusern. Wir werden viel draußen mit den Hunden gemeinsam unternehmen und somit das Essen in den Hintergrund schieben. Unterhaltung findet dann beim verdauungsspaziergang statt

  3. Liebe Anna,
    ein toller Verlauf und schön zu sehen, wie es sich über die Jahre verändert hat!
    Ich wünsche mir auch einen Hund, leider sind wir eine sehr große Familie und meine Geschwister sind noch sehr jung und meine Eltern haben die Befürchtung, dass wir nicht den richtigen Hund finden, der mit so viel Lärm und so vielen Menschen umgehen kann. Die Idee, einen Rückzugsort zu organisieren, finde ich super!
    Vielleicht klappt es ja noch, vor Weihnachten einen Hund zu bekommen, damit wir ihn in Ruhe vorher besser kennen lernen können und er nicht völlig überrumpelt ist, von so vielen Menschen :D
    Viele Grüße,
    Lisa

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